Höhlenwohnungen Langenstein

 

Am 24. Juni 2014 besuchte die Klasse OW2 12b die Höhlenwohungen in Langenstein.

Um 9.00 Uhr trafen sich die Schülerinnen und Schüler mit Frau Zierau in Langenstein an der Gaststätte „Schäferhof“. Gemeinsam gingen wir zur ersten Höhlenwohnung, wo uns bereits Frau Schwalbe, eine Ortskundige, die sich mit der Geschichte der Wohnungen auskennt, erwartete.

Durch die industrielle Veränderung Langensteins gab es im Jahr 1856 nicht genügend Wohnungen für die Arbeiterfamilien. Der Bürgermeister bat den königlichen Landrat Baron von Gustedt um Hilfe. Dieser sagte jedoch nur, dass die Gemeinde sich selber helfen solle.

Darauf hin hatte der Gemeinderat die Idee, für die 12 wohnungssuchenden Familien Höhlenwohnungen in die Felswand schlagen zu lassen. Für 8 Groschen verkaufte die Stadt ein Stück Fels an die Arbeiter. Die Wohnungen wurden von den Arbeitern aus dem Sandstein geschlagen, was etwa 3 – 5 Monate dauerte.

Der stehen gelassene Fels bildete die Trennwände zwischen den Räumen. In der Regel gab es ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, eine Küche und eine Schlafniesche für die Kinder. Die Deckenhöhe bestimmte das größte Mitglied der Familie, welches meistens der Vater war.

Ausgestattet waren diese Wohnungen wie jede andere Wohnung auch mit Schränken, Betten, Tisch und Küche. Es gab außerdem ein Fenster und eine Tür, die für Licht sorgten, wobei die hinteren Räume dunkel waren. Über den Höhlenwohnungen wurden oft Schafe zum Grasen ein gekoppelt damit keine Bäume über den Wohnungen wuchsen und diese zerstören könnten.

Frau Schwalbe beschrieb uns außerdem die einfache Lebensweise der Höhlenbewohner.

Ab dem 19.  Jahrhundert wurden die Wohnungen nach und nach verlassen. Die Arbeiter bauten sich vor den Wohnungen kleine Häuser und nutzten die Höhlen noch als Stallungen oder Vorratsraum.

Ab 1990 wurde der nahezu Originalzustand der Höhlen samt Mobiliar wieder hergestellt und durch einen Verein in Langenstein erhalten.

Als wir alle Wohnungen besichtigt haben, wanderten wir durch eine schmale Gasse, die in den Fels geschlagen war, zu dem ehemaligen Standpunkt der Altenburg, welcher heute ein Aussichtspunkt ist.

Dort angekommen, machten wir eine kleine Verschnaufpause und genossen den wunderschönen Blick auf Langenstein.

Zuletzt wanderten wir zurück zum Schäferhof. Dort aßen einige noch Mittag und ließen den Tag gemütlich mit Frau Zierau ausklingen.

 

Lis Nabakowski, OW2 12b